Geschichte

Vereinsgeschichte

Der 1.SC Feucht: Fußball - 1920-2009

Über 80 Jahre Fußball beim SC Feucht. Das ist Grund genug, um einmal in unserer Vereinsgeschichte ein wenig zurückzublicken, um auch den jüngeren Vereinsmitgliedern die Geschichte dieses Sportvereins etwas näher zu bringen.
Im Sommer 1920 wurde von einer Gruppe junger Männer in der Gastwirtschaft "Zur Krone" (heute steht dort die Kreissparkasse) der FC Feucht gegründet. Besonders verdienstvoll bemühten sich die Herren Hofmann, Maul, Öder, Sollfrank, Heerdegen, Moser und Silberhorn um die Gründung des Vereins. Nach Aufnahme in den Fußballverband wurde mit zwei Mannschaften der Spielbetrieb aufgenommen. Es bedurfte aber noch vieler freiwilliger Arbeitsstunden, um auf dem vom Forst erhaltenen Gelände an der Regensburger Straße ein Spielfeld zu schaffen. Das erste Spiel wurde unter Aufstellungs- und Sportbekleidungsschwierigkeiten gegen den späteren Patenverein "Frohe Runde Privat" absolviert, womit die Geburtsstunde des Feuchter Fußballs geschlagen hatte. Unter Führung des ersten gewählten Vorstandes Eduard Moser, der später durch Mathias Hofmann abgelöst wurde, vollzog sich eine imponierende Entwicklung des Vereins.

Als Loni Hall die Vereinsführung übernahm, hatte der Verein im Verhältnis zur Einwohnerzahl seinen höchsten Mitgliederstand erreicht. Jeder 4.Feuchter Bürger war Mitglied geworden. Trotzdem waren die finanziellen Verhältnisse des Vereins damals alles andere als rosig. Der damalige bewährte Hauptkassier Franz Sollfrank hatte weiter seine Sorgen mit der Einlösung von Vereinsverpflichtungen und die Existenz des Vereins war des Öfteren akut gefährdet.

Im Jahre 1923 erfolgte die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister unter dem Namen SC Feucht e.V. In dieser Zeit errang die Mannschaft die Meisterschaft in der Spielklasse B. Gleichzeitig konnten erstmalig - und das beleuchtet die Verhältnisse der damaligen Zeit - anstelle der bisher benützten Kappen Sportdresse für die aktiven Spieler angeschafft werden.

Bezirksmeister im Spieljahr 1932/33

Im Jahr 1925 wurde der Verein im Vereinsregister gelöscht und 1927 unter dem Namen des 1. SC Feucht neu formiert. Unter diesem Namen und unter der guten Leistung des schon früher gewählten 1, Vorsitzenden Michael Hofmann wurde die Tradition des Vereins erfolgreich fortgesetzt. Unter dem 1. Vorstand Fritz Förstel waren weitere Erfolge der Fußballer zu verzeichnen. So spielte unsere Mannschaft ein halbes Jahrzehnt in der Kreisklasse I, der nur noch die Landes- und Oberliga überstand. In der Spielzeit 1932/33 wurde die Meisterschaft in dieser Spielklasse errungen.

Danach findet sich bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges in der Vereinschronik eine große Lücke und die Dokumentation des Vereinsgeschehens wurde erst nach Kriegsende wieder fortgeschrieben. Nach den Kriegswirren wurde im Rahmen des so genannten Volksbildungsvereins der Fußballspielbetrieb wieder aufgenommen und ein neuer Sportplatz an der Alten Siedlung erstellt. Der 1. SC Feucht wurde nun als Vereinsname ins Register eingetragen und den 1. Vorsitz übernahm Walter Horn.

In steter Aufwärtsentwicklung unter der Führung des Vorstandes Heinrich Pöllot konnte die 1. Mannschaft im Jahre 1958 die Meisterschaft der Klasse A erringen und in die 2. Amateurliga aufsteigen, in der man sich zwei Jahre halten konnte.

Unter der neuen Vereinsleitung von W. Däumler gab es mit dem hervorragenden Trainer Kurt Ucko erneut sportliche Erfolge zu verzeichnen. Man erreichte zunächst die Meisterschaft in der A-Klasse und 1967 die Bezirksligameisterschaft in der Gruppe Nord und somit wurde der Aufstieg in die Landesliga errungen, die leider nur eine Saison gehalten werden konnte. Der immer größer werdende Spielbetrieb mit Senioren, Jugend- und Schülermannschaften machte die Erweiterung der Sportanlage erforderlich. Unter der neuen Vereinsführung von Friedrich Neumeier wurde das Sportgelände an der Waldstraße mit vier Großspielfeldern, einem Kleinspielfeld, Tennisplätzen und einem Vereinsheim mit zwei Kegelbahnen neu angelangt. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Vorstandschaft, Verwaltung sowie vieler freiwilliger Helfer innerhalb des Vereins wurde diese, für damalige Verhältnisse einmalige, Anlage für einen Amateurverein geschaffen, die auch noch heute die Basis für unser neu renoviertes Vereinsgelände darstellt.

In der Achtjährigen Amtszeit von Fritz Neumeier von 1967 bis 1975 kamen als Trainer des SC Feucht viele namhafte Exprofis nach Feucht. So wurde der Sportclub u.a. von Horst Leupold, "Zapf" Robert Gebhard, Gustav Flachenecker und Heiner Vitzethum trainiert. Leider reichte es jedoch nie mehr zum großen Sprung in die Landesliga und man spielte zumeist gegen den Abstieg aus der Bezirksliga Nord, der im Jahr 1977 nicht mehr zu verhindern war und man in die A-Klasse Neumarkt absteigen musste. Hinzu kam, dass der Verein durch den weiteren Ausbau der Tennisanlage, die Instandhaltung der Fußballplätze und die Fertigstellung von dringend notwendigen Innenausbauten des Sportheims finanziell stark belastet wurde und der Schuldenberg stetig anstieg, was auch der engagierte Vorstand Georg Röhrl, der die Nachfolge von Neumeier antrat, nicht verhindern konnte.

Erst im Jahr 1984 ging es sportlich wieder etwas aufwärts, als unter der Regie von Abteilungsleiter Norbert Schuh mit dem Trainer Erich Tauchmann die A-Klassen-Meisterschaft errungen werden konnte und der Wiederaufstieg in die Bezirksliga glückte. Unter den Trainern Wenauer, Schuh, Waldera, Schabacker, Meixner, Affelt und Buß spielte man mit wechselnden Erfolgen in der Bezirksliga und es reichte nie zum Aufstieg in die neu gegründete Bezirksoberliga. Auch der damilige Fußballabteilungsleiter Manfred Kreuzer musste sich gedulden, bis in der Saison 1991/92 mit dem Trainer Harald Zeilinger der lang ersehnte Aufstieg in die sportlich attraktive Bezirksoberliga gelang. Als Neuling fügte sich die Mannschaft gut in die höhere Spielklasse ein und mit dem Spielertrainer Sigi Susser konnten im ersten Jahr Platz 5 und in der darauf folgenden Saison ein 10. Tabellenplatz erreicht werden. Zudem stieg die neu gegründete 2. Mannschaft bereits im ersten Spieljahr von der C-Klasse in die B-Klasse auf.

Unter der neuen sportlichen Leitung von Trainer Dieter Nüssing errang der 1. SC Feucht 1995 zum 75jährigen Vereinsjubiläum mit deutlichem Abstand zur Konkurrenz die Meisterschaft in der Bezirksoberliga. Der Aufstieg in die Landesliga war das "i-Tüpfelchen" in der traditionsreichen Vereinsgeschichte des 1. SC Feucht.

Einem Jahr der Konsolidierung folgte ein weiteres Highlight - 1997 wurde die Meisterschaft der Landesliga Mitte erreicht und somit der Aufstieg in die höchste Fußball-Amateurliga realisiert. Ein Ergebnis der konsequenten und erfolgsorientierten Arbeitsweise der Galionsfiguren Dieter Nüssing und Manfred Kreuzer. Doch damit nicht genug - man wollte mehr. Das Vereinsgelände wurde saniert, es entstanden zwei neue Rasentrainingsplätze, ein Spielfeld für die ganz Kleinen und das "Feuchter Waldstadion" wurde aus dem Boden gezaubert. Ein Schmuckkästchen für 3.500 Zuschauer, welches in der Region seines Gleichen sucht.

Die Mannschaft wurde gezielt und stetig verstärkt. 1998 folgte dem zum 1. FC Nürnberg abwandernden Dieter Nüssing Michael Wilke als Trainer. Nach einjähriger, erfolgreicher Arbeit übernahm Norbert Hofmann das Traineramt, der mit seiner neu formierten Mannschaft auch gleich auf Anhieb die Bayerische Vizemeisterschaft für den 1. SC Feucht erringen konnte. In der Saison 2000/2001 sah es lange nach dem Aufstieg in die Regionalliga aus, letztendlich musste man sich mit Platz 4 "begnügen".

Trotz personeller Verstärkungen kam man in der Saison 2001/2002 nicht so recht in Tritt. Konsequenz daraus war die Trennung von Trainer Norbert Hofmann im Oktober 2001. Roland Seitz übernahm das Kommando und konnte den Ligaverbleib realisieren.

Bayernligameister Saison 2002/2003

Für die Saison 2002/2003 folgte ein großer Umbruch. Dieter Nüssing kehrte als „Sportlicher Leiter“ zurück und stellte gemeinsam mit Trainer Roland Seitz eine Mannschaft zusammen, die unter Profibedingungen das klar formulierte Ziel „Aufstieg in die Regionalliga“ realisieren sollte. Souverän konnte der Bayernliga-Meistertitel mit über 100 erzielten Treffern eingefahren werden. Niemals zuvor gelang dieses Kunststück einem anderen Team in der Bayernliga. Der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte war perfekt, auch dank des herausragenden Engagements des Präsidenten und Mäzen Manfred Kreuzer, der den Verein von der Bezirksliga bis in die Regionalliga führte. Neben den sportlichen Erfolgen hatte der Verein mit eigenem Hotel, Restaurant, dem Waldstadion, zwei zusätzlichen Trainingsplätzen und einem Jugendplatz in seiner Amtszeit die Infrastruktur für einen gut funktionierenden Gesamtverein aufgebaut. Die Juniorenmannschaften spielten zu dieser Zeit allesamt in den Bayernligen ihrer jeweiligen Altersstufen.

Regionalliga 2003 bis 2005

Das Abenteuer Regionalliga konnte unter dem Trio Kreuzer, Nüssing und Trainer Seitz beginnen. Zum Auftaktspiel der Regionalliga Süd im Jahr 2003/2004 gegen den 1. FC Saarbrücken kamen 3.500 Zuschauer ins Waldstadion Feucht. Spiele wie diese oder gegen Traditionsvereine wie die Offenbacher Kickers bleiben in Feucht unvergessen. Der Klassenerhalt und ein weiteres Jahr Regionalligazugehörigkeit wurden sehr souverän erreicht.

Ungeachtet des sportlichen Erfolges war die Euphorie im Umfeld nur von kurzer Dauer. Die Resonanz der Zuschauer und erforderlicher Sponsoren war nicht in dem Maße gegeben, wie sie für eine langfristige Verweildauer in dieser finanziellen „Todesliga“ erforderlich gewesen wäre.

Trotzdem ging man voller Tatendrang in das zweite Jahr Regionalliga (Saison 2004/2005), das jedoch fast im finanziellen Kollaps des Vereins geendet wäre. Durch den Ausfall des Hauptsponsors, dem geringen Zuschauerinteresse und mangelndem Interesse anderweitiger Sponsoren musste der Verein sogar den Antrag auf Eigeninsolvenz stellen. Dennoch erreichte die Mannschaft unter Trainer Roland Seitz den sportlichen Klassenverbleib. Die Eröffnung der Insolvenz konnte verhindert werden, jedoch verbunden mit dem freiwilligen Rückzug aus der Regionalliga zurück in die Oberliga Bayern. Wie erwartet und verständlicher Weise verabschiedeten sich Trainer und die gesamte Mannschaft, da künftig wieder reiner Amateurfußball in Feucht angesagt war.

Für die Saison 2005/2006 musste der Verein sportlich im Prinzip bei Null beginnen. Mit einem für Bayernligaverhältnisse zur Verfügung stehendem Minietat gelang es dem neuen Trainer Robert Ziegler dennoch eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammen zu stellen. Zum Auftaktspiel der Saison konnte die junge Feuchter Mannschaft die Amateure des 1. FC Nürnberg (u.a. mit Andreas Wolf, Stefan Kießling und Dominik Reinhardt) vor über 1000 Zuschauern mit 2:1 bezwingen und damit den Experten, die den Feuchtern den sportlichen Niedergang prophezeit hatten den ersten Wind aus den Segeln nehmen. Sportlich lief alles nach Plan. Mit viel Leidenschaft, Engagement und erfrischendem Offensivfußball strebte die Mannschaft um Trainer Robert Ziegler den als Ziel ausgegebenen Klassenerhalt in der Oberliga Bayern an.

Mobbing und interne Grabenkämpfe des neuen Vorstandes, „Manager“ und A-Junioren-Trainer gegen die 1. Mannschaft sorgten im März 2006 für die Trennung von Trainer Robert Ziegler. Daraufhin beendeten einige Führungsspieler der Bayernligamannschaft sofort ihr Engagement in Feucht.

Abstieg in die Landesliga 2007

Es folgte der sportliche Niedergang, der letztendlich den Abstieg in die Landesliga im Jahr 2007 zur Folge hatte, verbunden mit dem finanziellen Kollaps des Vereins. Im Januar 2007 musste durch die 2. Vorsitzende Eigeninsolvenz angemeldet werden. Die Insolvenz wurde eröffnet und mit einem Vergleichsverfahren, für den Verein positiv abgeschlossen. An dieser Stelle gilt der Dank des Vereins insbesondere den Gläubigern, Gönnern und Helfern, ohne die das Weiterbestehen des Vereins definitiv nicht möglich gewesen wäre!

In der Saison 2007/2008 spielte die 1. Mannschaft unter dem Trainer Vanco Timov in der Landesliga Mitte. Die Mannschaft (Durchschnittsalter 20,8 Jahre) setzte sich größtenteils aus Spielern der eigenen A-Junioren zusammen und erreichte den Verbleib in der Liga.

Abstieg in die Bezirksoberliga Mittelfranken 2009

In der darauffolgenden Saison 2008/2009 übernahm Roland Winkler das Traineramt. Mit einer wiederum sehr jungen Mannschaft, vorwiegend besetzt mit Spielern aus der eigenen Jugend, konnte der Klassenerhalt leider nicht realisiert werden. .

Somit spielt der SC in der Saison 2009/2010 in der Bezirksoberliga Mittelfranken und wird versuchen sich sportlich zu konsolidieren.

Neue Vorstandschaft im Mai 2009

Positiv zu berichten ist, dass im Mai 2009 eine neue Vorstandschaft gewählt werden konnte. Mit Dietmar Jobst und Martin Nowak haben sich junge, engagierte und integere "Macher" gefunden, die gemeinsam mit Manfred Kreuzer das Team bilden, das dem Verein in Zukunft an der Spitze vorstehen wird. Ziele sind, die Jugendarbeit weiter zu fördern und den Herrenbereich in sportlicher Hinsicht wieder in die richtige Richtung zu bringen.

Auf geht’s SC!

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